Sommertour 2022 – Etappe 7
Nach den schönen Tagen in Vence begann die Heimreise mit tollem Wetter und einer verkleinerten Gruppe – bei einem Auto hatte der Keilrippenriemen aufgegeben, weil das Lager einer Rolle nicht mehr mitspielen wollte. Darum konnten die beiden Insassen erst zu Mittag aus Vence abfahren, aber wir trafen sie am Abend im Hotel wieder.
Für diesen Tag hatte sich der Himmel wunderbar herausgeputzt und kein Wölkchen trübte den Morgen.
Die Reise begann wieder mit dem Col de Vence, aber diesmal auf trockener Straße und so machte dieser Pass noch viel mehr Spaß, als im Nassen.
Danach gleich weiter auf der wunderschönen Route de Thorenc (D2), von Gréolières bis Auffahrt zum Col de Bleine.
Die Strecke über Col de Bleine ist zwar nicht lang, aber interessant und sehr schön zu fahren.
Direkt im Anschluss liegt die kleine Schlucht Clue de Saint-Auban. Wenn man schon in der Nähe ist, sollte man sich die auch ansehen. Natürlich nicht so groß, wir die berühmten Schluchte (Daluis, Cians, Tarn, Grand Canyon, …), aber die Durchfahrt ist schön und sehenswert.
Col de Buis war das nächste Ziel auf der Reise und liegt in der direkten Verlängerung der Straße durch Clue de Saint-Auban – lässt sich also perfekt verbinden.
Dieser Tag war geprägt durch zahlreiche Passüberfahrten und ich hatte die Strecke so gewählt, dass wir möglichst viele Pässe fahren konnten, dir wir noch nie besucht hatten – Col de Laval war der nächste auf der Strecke und erfreute uns mit einer schönen Streckenführung.
Col de la Colle Saint-Michel war der nächste auf der „Speisekarte“ und sicher einer, den man immer wieder fahren kann.
Leider sahen wir vor uns zu schön dunkle Wolken aufziehen. Das Schönwetter dürfte für diesen Tag vorbei sein. Col d’Allos war als nächster Pass geplant und heuer sollte die Überfahrt klappen. Diesen Pass konnten wir bisher noch nie fahren, weil er an bestimmten Tagen für den motorisierten Verkehr gesperrt ist oder schlicht zu weit neben der Wunschstrecke lag. Diesmal passte der Wochentag und natürlich auch die Route, aber das Wetter war nicht auf unserer Seite.
Während der Auffahrt begann es bereits zur Donnern und nur wenig später zu regnen, aber alles noch im Rahmen. Kein Grund zur Sorge. Auch eine Schafherde konnte uns nur bremsen, aber nicht stoppen.
Das sollte sich aber auf der Passhöhe schlagartig ändern. Ursprünglich wollten wir oben eine Pause machen, aber als wir den Kamm überquerten begann es plötzlich zu Hageln. Zwar nur kleine und ungefährliche Kugeln, aber das Eis blieb auf der kalten Straße liegen schon nach ein paar Minuten war die Straße weiß. Angesichts der Straßenverhältnisse und des dichten Regens mit Hagel war die Pause natürlich abgesagt und wir fuhren äußerst vorsichtig ins Tal und schafften es auch gut runter.
Nach dieser nervenaufreibenden Abfahrt machten wir erstmal Pause im Tal und beratschlagten, wie wir weiterfahren sollten. Col de Vars sollte der nächste Pass auf der Route sein. Verschieden Wetter-Apps zeigten in den Prognosen und Satellitenfilmen, dass die Gewitterzelle, die uns am Berg erwischt hatte genau zu Col de Vars ziehen würde und damit war klar, dass wir den heute nicht fahren würden. Nie mit voller Absicht in so ein Risiko.
Schnell war die Route nach Gap geändert und wir fuhren stattdessen die Route über Col de Pontis, weil die das Wetter zumindest trocken sein sollte. Ein wenig Ortskenntnis und die reiche Auswahl an schönen Routen machten die Umplanung einfach und es hat sich ausgezahlt!
Das Wetter wurde immer besser und kurz nach der Pause war auch wieder blauer Himmel zu sehen. Am Col de Pontis war dann wieder Traumwetter!
Der Rest der Strecke nach Gap fuhren ohne besondere Höhepunkte auf hochwertigen Straßen, um rasch ins Hotel zu kommen. Der Tag war bis dahin aufregend genug gewesen.
- Sommertour 2022 – die Übersicht
- Etappe 1 – die Anreise
- Etappe 2 – ab nach Italien
- Etappe 3 – bekannte Gefilde
- Etappe 4 – wieder eine Stichstraße
- Etappe 5 – nach Frankreich und zum Dach der Tour
- Etappe 6 – großartige Pässe und ein unerwartetes Treffen
- Ruhetage
- von Vence ans Meer
- zum Grand Canyon
- Etappe 7 – schöne Pässe und viel Glück
- Etappe 8 – viele neue Pässe
- Etappe 9 – bekanntes Terrain und wieder ein Treffen
- Etappe 10 – Grimsel im Nebel
- Etappe 11 – endlich über den Pragelpass
- Etappe 12 – Heimreise