Sommertour 2022 – Etappe 9
Eigentlich war an diesem Tag nichts geheimnisvolles und trotzdem brachte er für unsere Mitfahrer eine große Überraschung – aber dazu später mehr.
Der Ausblick von unserem Hotel am Morgen war sehr nett.
Da wir am Abend zuvor keine Tankstelle an der Strecke gefunden hatten, mussten wir außerplanmäßig am Morgen tanken und es kam, was kommen musste – wenn etwas schon außerhalb der normalen Planung ist, dann passiert auch sicher etwas unerwartetes. Wir fuhren nach dem Tanken kurz auf die Schnellstraße, aber unser Schlussfahrer hatte keine Chance uns zu folgen und fuhr eine falsche Route. Kurz nach der Auffahrt auf die Schnellstraße kam per Funk die Meldung, dass der Abarth nicht mehr zu sehen sein. In Wirklichkeit ist nichts passiert, außer dass wir 1/4 Stunden mit Warten und Telekonieren verbrachten, bis Andi wieder bei uns war. Eine wichtige Regel des Convoi-Fahrens wurde nicht ausreichend beachtet – immer drauf schauen, dass der Hinterherfahrende erkennen kann, wo ich hinfahre. Im Notfall halt stehenbleiben und warten. Nichts passiert, aber wieder was gelernt.
Albertville war unser nächstes Ziel und danach direkt nach Beaufort und von hier weiter zum phantastischen Col de Pré.
Mir gefällt diese schmale Straße mit vielen schönen Aussuchten und noch viel mehr das großartige Panorama auf Passhöhe. Diese Strecke verläuft parallel D925, welche die Hauptroute zum Lac de Roselend darstellt. Die Strecke über Col de Pré ist aber schöner und führt nicht die meiste Zeit durch Wald und wenn man sich nach der Passhöhe dem See nähert bleibt der Mund offen. Diesen Anblick sollte man sich nicht entgehen lassen.
Kurz nach der Passhöhe sahen wir schon den Stausee und die Straße führte dann auch noch über die Staumauer und bei diesem Prachtwetter war das ein Genuss.
Kurz nach der Staumauer ist der unauffällige Col du Méraillet und ein nettes Lokal, in dem man alles konsumieren kann, außer dem Kaffee. Immer wieder probiert, aber in Zukunft lasse ich es wirklich. Die Kuchen sind dafür sehr gut!
Und der Blick auf den See ist phantastisch.
Nach der Pause, die ich ein wenig in die Länge ziehen musste, weil sich die „Überraschung“ verspäten würde, fuhren wir zum Cormet de Roselend, vorbei an der malerischen Kapelle am See und dann den Berg nach oben zu unserem Treffpunkt auf der Passhöhe.
Cormet de Roselend bietet auch ein großartiges Panorama und auch ausreichend Parkplätze, was auch notwendig ist, weil an schönen Wochenende viele Einheimische zusätzlich zu den vielen Touristen auf den Berg kommen.
Hier, am Parkplatz, warteten wir auf Holger, der ganz einfach zu überzeugen war, dass er einen Tag mit uns fahren könnte und auch eine Nacht im gleichen Hotel übernachten könnte. Das war die Überraschung für unsere Mitreisenden!
Der Hintergrund ist, dass Holger sehr überraschend seine Teilnahme am „Season Ending“ in Südtirol absagen musste und wir in trotzdem gern sehen wollten. Dann eben im Sommer, wenn es im Herbst nicht passt.
Die Überraschung ist geglückt – damit hatte niemand gerechnet, als Holger mit seinem „Saabrio“ am Parkplatz den Staub aufgewirbelt hat.
Fotografiert von foxphotos.fr und natürlich auch von mir bezahlt.
Unser Route führte uns dann nach der Abfahrt zum Kleinen St. Bernhard und damit wieder nach Italien. Die Pause auf der Passhöhe gehört einfach dazu, bevor wir den nächsten Pass, den Colle San Carlo in Angriff nahmen.
Die Passhöhe des Kleinen St. Bernhard erkennt man schon von Weitem an dem riesigen Monolithen, auf dessen Spitze eine Statue des Heiligen Bernhard von Menthon steht, zu erkennen. Das ist einzigartig. Einzigartig ist auch die Auffahrt aus Frankreich mit den vielen perfekt ausgebauten Kehren. Auf der kompletten Strecke über den Pass sind es 52 Kehren und jeden Menge Fahrspaß.
Einige Kehren gingen und durch die Lappen, weil wir in La Thuile in Richtung zum Colle San Carlo abbogen. Diese Strecke ist wunderschön angelegt, bietet viele Kurven, aber leider noch immer einen sehr schlechten Straßenbelag. Trotzdem fahre ich ihn immer wieder gern und hoffe von Mal zu Mal, dass die Straße in der Zwischenzeit gerichtet sein könnte. An den Wochenende ist mit viel Verkehr zu rechnen, weil dies ein beliebtes Ausflugsgebiet ist.
Durch das Aostatal führte uns die Tour in Richtung Osten, nach Aosta. Hier begann sie Auffahrt zum Großen St. Bernhard. Natürlich nicht auf der Schnellstraße, sondern auf der schöne, alten Passstraße.
Die Strecke ist schön, die Passhöhe ist schön anzusehen und der Blick über den See zum Hospiz ist genial. Einmal sollten an den Anblick bei Schönwetter genießen und es zahlt auch aus, wenn man sich die paar Minuten Zeit nimmt und nicht durch den Tunnel an diesen Schönheiten vorbei fährt.
Auf halber Höhe ins Tal, in Liddes, hatten wir dann unser Quartier und mit Holger einen langen und netten Abend!
Bemerkenswert war noch, dass wir laut Wettervorhersage spätestens ab Mittag im Regen unterwegs sein sollten – doch es kam zu Glück ganz anders.
- Sommertour 2022 – die Übersicht
- Etappe 1 – die Anreise
- Etappe 2 – ab nach Italien
- Etappe 3 – bekannte Gefilde
- Etappe 4 – wieder eine Stichstraße
- Etappe 5 – nach Frankreich und zum Dach der Tour
- Etappe 6 – großartige Pässe und ein unerwartetes Treffen
- Ruhetage
- von Vence ans Meer
- zum Grand Canyon
- Etappe 7 – schöne Pässe und viel Glück
- Etappe 8 – viele neue Pässe
- Etappe 9 – bekanntes Terrain und wieder ein Treffen
- Etappe 10 – Grimsel im Nebel
- Etappe 11 – endlich über den Pragelpass
- Etappe 12 – Heimreise