Sommertour 2021

Unsere schon traditionelle Sommertour war diesmal wieder eine Rundfahrt durch mehrere Länder und über zahlreiche große und kleine Pässe.

Ursprünglich sollten 7 Autos dabei sein, am Start in Feldkirch waren dann „nur“ noch 5, weil 2 relativ kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen absagen mussten. Zeitweise waren wir dann zu dritt und am Ende doch wieder zu viert. Es war die Tour der Überraschungen.

Der erste bekam schon am ersten Tag Probleme mit der Elektronik und der Wagen musste abgeschleppt werden, konnte wieder fit gemacht werden, aber mit dem Gefühl, dass etwas nicht stimmt, war an diese so große Tour nicht zu denken und der Freund fuhr nach Hause.

2 Tage später ein großer Schockmoment, weil einer aus der Gruppe einen schweren Unfall vermeiden konnte, aber dabei selbst zu einem Problem kam. Bei der Auffahrt auf den Col d’Esischie, kamen uns sehr viele Radfahrer entgegen und einige davon viel zu schnell für diese extrem schmale Straße. An einer Stelle waren es 2 hintereinander, die an uns vorbeirauschten und ein paar Momente später ein heftiger Knall hinter uns. Ein Radfahrer wollte (oder musste) den anderen überholen oder vielleicht versagten seine Bremsen?, und der wich in Richtung unseres Freundes aus. Der verriss den MX-5 um den Frontalunfall zu vermeiden und streifte dabei die Böschung. Die Frontschürze wurde dabei beschädigt und der aktive Fußgängerschutz sprengte die Motorhaube auf – das war der Knall, den wir hörten. Die beiden Radfahrer waren natürlich weg und zum Glück gab es keinen Personenschaden, aber den MX-5 hatte es schlimm erwischt. Im Laufe das Tages konnten wir ihn wieder komplett fahrfähig machen und der Freund fuhr weiter mit uns ans Meer.

2 Tage später bekam er in der Nacht heftige Zahnschmerzen, musste die Tour abbrechen und auf dem schnellsten Weg nach Hause fahren. Ausgerechnet vom am weitest entfernten Punkt der Tour. In der Zwischenzeit sind 2 Zähne gezogen und 3 werden noch folgen. Die Eiterung war schon ziemlich schlimm vorangeschritten obwohl er vorher praktisch nichts davon spürte.

So waren wir nur noch 3. Aber kurze Zeit später erreichte uns die Nachricht, dass der Freund dessen MX-5 streikte, uns mit seinem Zweit-MX-5 entgegen kommen wollte und der Treffpunkt war auch rasch vereinbart. So wurden wir wieder 4!

Auch das Wetter hatte diesmal einige Überraschungen parat – zu Beginn ein wenig Regen, dann heftiger Regen, dann war vor uns Sturm, Unwetter und Hagel, aber wir blieben zum Glück verschont.
Dann wurde das Wetter richtig schön und sogar wieder heiß, um dann gegen Ende der Tour wieder schlechter und schlechter zu werden und 4°C am Col d’Iseran waren der wettermäßige Tiefpunkt am Höhepunkt der Reise.

Zum Glück blieben wir von den großen Unwettern verschont und konnten fast alles fahren, das wir uns vorgenommen hatten.

Trotz aller Probleme während der Reise war die Stimmung stets gut und positiv. Als Gruppe konnten wir uns wirklich gut über die Runden helfen und alle Probleme einer Lösung zuführen. Das war eine tolle Erfahrung und auch eine super Leistung der Gruppe!

Wir (Uschi und ich) waren exakt 3.299km unterwegs, überquerten mehrere Grenzen (A-CH-I-F-CH-A-D-A) und hatten überraschenderweise keine einzige Grenzkontrolle. Natürlich waren alle Mitreisenden vollständig geimpft und hatten alle nötigen Papiere dabei. In einem Hotel wurde die Temperatur der Stirn gemessen und in einem Lokal mussten wir die Impfnachweise zeigen. Das war es aber auch schon mit Reiseeinschränkungen wegen Covid. Überraschend, aber auch ein wenig erschreckend.

Die Hotels waren alle gut, manche sogar hervorragend und alle ihren Preis wert.

Was mich immer mehr erschreckt, ist die Art und Weise, wie einige Radfahrer unterwegs sind. In keiner Weise kooperativ, bergab oft viel zu schnell und auch im dichtesten Nebel ohne Licht. Wir fuhren auf einen Pass in der Schweiz, die Sicht war vielleicht 20-30m im Nebel, die Autos mit 20-30km/h bergauf unterwegs und dann plötzlich ein schwarzer Schatten von vorn! Ein dunkel gekleideter Radfahrer, ohne Licht, aber dafür mit mindestens 50km/h bergab unterwegs. Ich habe keine Idee, welche Bremsen die Leute haben und welche Radargeräte sie implantiert haben, aber auf der nassen Straße, bei der schlechten Sicht, war das sicher keine gute Idee. Auch in Tunnels, ohne Licht, nebeneinander zu fahren ist keine gute Idee und kann irgendwann fatal enden.

Es gab auch einige, ganz wenige, sehr positive Beispiel, die auf den engen Straßen auch Autofahrer vorbei gewunken haben!

Die französischen Autofahrer (ich nehme an Leute aus der jeweiligen Gegend) verdienen wieder ein ganz besonderes Lob – extrem kooperativ und aufmerksam sind die unterwegs. Die Bergfahrregeln sind ihnen ein Begriff und sie setzen sie meist perfekt um, aber bestehen auch drauf, dass sich andere an diese Regeln halten. Sie machen gern auch mal Platz und winken dabei auch noch freundlich! Ein wenig von diesem Spirit würde ich mir auch bei uns im Verkehr wünschen.

Wir sahen wieder tolle Dinge – so sind wir zum Beispiel durch einen Wald gefahren, über dem kurz zuvor ein heftiges Gewitter mit Hagel runtergegangen sein musste und wir fuhren kilometerweit auf einer Straße, die von den abgeschlagenen Blättern dicht belegt war. Einzigartig!

Oder die Abfahrt vom Grimselpass in Richtung zum Furkapass. Oben auf der Passhöhe waren wir in dichtem Neben, ein paar hundert Meter vom Pass entfernt lichtete sich plötzlich der Nebel und wir waren in der Sonne. Nach der nächsten Kehre fuhren wir wieder in Richtung Nebel und sahen die Wolke, die den Grimselpass eingehüllt hatte. Ein phantastischer Anblick!

Alles in allem war es eine Reise mit vielen Überraschungen und sehr, sehr viel Wetterglück, weil wir um die schweren Unwetter herumgekommen sind!
Der Teamgeist war immer gut und wir kamen, bis auf die Problemchen, wunderbar voran. Es waren auch Tage voller wunderbarer und unvergesslicher Eindrücke und traumhaften Straßen.

Die Berichte der einzelnen Tage:

 

 

 

 

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