Season Ending 2020 – Tag 3

Nach dem Hochgebirgserlebnis und dem Kurvenrodeo stand der dritte Tag unter dem Motto „kleine Straßen“ und von diesen kleinen Straßen gibt es reichlich in Südtirol.

Pässe waren es weniger an diesem Tag. Würzjoch, Furkelpass, Forcella di Kiens und Fane Alm waren die Ziele, die wir alle erreichen konnten.

Von Mühlbach fuhren wir gleich auf den Kreuzner Berg und da zum Aussichtspunkt, von dem aus man Mühlbach von oben sehen kann. Diese „sehen kann“ traf an diesem Tag zu. Als wir am Aussichtspunkt ankamen, war die Gruppe 1 schon wieder abgefahren, weil alles im Nebel war und die Sichtweite vielleicht bei 30-40m. Die Gruppen 2 und 3 blieben aber trotzdem stehen, denn es machten den Anschein, als ob sich der Nebel lichten könnte.

Auf der Terrasse war genau nichts zu sehen und doch waren fast alle auf der Plattform. Doch – konnte das sein? – glaubte ich einen sonnenbeleuchteten Gipfel durch den Nebel zu erkennen und nur 2 Minuten waren die Gipfel der Umgebung durch den Nebel sichtbar und kurz darauf war über uns blauer Himmel, unter uns der Nebel und vor uns eine traumhafte Kulisse. Absolut sehenswert und alle waren plötzlich auf der Plattform.

Nach dieser schönen Überraschung fuhren wir weiter über den Berg nach Lüsen und dann weiter auf einer der kleinen Straßen mit sehr vielen Holzbrücken in Richtung Würzjoch. Die Straße waren wir schon öfter gefahren, aber immer bergab. Diesmal konnten wir sie neu entdecken und interessante Einblicke bekommen. Die Fahrt nach oben ist ganz anders als die Talfahrt.

Am Würzjoch erwartete uns schon die Gruppe 1 und wir machten das obligate Gruppenfoto, weil dies die einzige Gelegenheit war, zu der (fast) alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einem schönen Ort waren.
Das Lokal hatte leider schon geschlossen und so machten wir uns auf den Weg ins Tal und kehrten bei Cristlá für eine Kaffeepause ein. Wie immer – schön, nett, freundlich und guter Kaffee. Essen kann man hier auch ganz hervorragend.

Im Tal angekommen, ging es nach links und recht bald, wieder nach rechts zum Furkelpass. In der Zwischenzeit hatten wir eine Nachricht von 3 Leuten der Gruppe 1 bekommen, dass sie am Ende der Passstraße auf uns warten wollten.
Kurz nach der Passhöhe dann aber Überraschung – die Straße war ab jetzt wegen Bauarbeiten gesperrt und wir konnten hier nicht weiterfahren. Also alle wieder retour und auf einem alternativen Weg nach Bruneck. Ich wollte die Straße im Tal (SS244) vermeiden, weil da oft Schwerverkehr unterwegs ist und es dadurch mühsam sein kann. Parallel zu dieser Straße verläuft aber weiter oben am Berg eine kleine Regionalstraße, die wir befuhren. Hier war überhaupt kein Verkehr und die Strecke zeigte uns einige wunderschöne Blicke ins Tal und auf die umliegenden Berge. Diese Entscheidung hat sich wirklich ausgezahlt!

Nach Bruneck ging es auf der „Pustertaler Sonnenstraße“ weiter und wieder parallel zur Hauptstraße im Tal und auch hier wieder kein Verkehr.

Mittagspause machten wir beim Lodenwirt in Niedervintl.

Es sollte danach wieder auf kleinsten Straßen weitergehen und diese wunderbare Straße führte uns von Weitental, über Forcella di Kiens nach Meransen. Die Straße ist sehr eng und, wie ein Freund zu sagen pflegt, „wild-romatisch“. Sie ist auch mit relativ tiefen Autos gut zu befahren, aber die Abmessungen des Autos sollte man gut kennen. Bei Gegenverkehr kann es eng werden. Trotzdem fahre ich sie immer wieder gern, weil sie sehr schöne Panoramablicke ermöglicht.

Nach Meransen wieder auf den Berg in Richtung Vals und immer weiter auf der Straße bis zum Parkplatz vor der Fane Alm. Diese Straße hat am Ende ein paar sehr enge Kehren, wo bei Gegenverkehr Kooperationsbereitschaft von allen verlangt ist. Schon vor den Kehren meinte ich zu Uschi, dass ich mir ein wenig Sorgen mache, weil uns nur Touristen entgegen kommen. Einheimische wissen sehr genau, wie sie die Kehren fahren müssen, Touristen leider oft nicht und prompt kam uns in der vorletzten Kehre ein Touristenauto entgegen und blieb so unglücklich stehen, dass die Kehre (steil und eng) für unsere Autos nur sehr schwer zu befahren war. Es kamen aber alle mit ein wenig Mühe um die Kurve und alle ohne Schaden am Parkplatz an.

Die Fane Alm ist ein Kleinod in einem wunderschönen, kleinen Tal. Das Dorf besteht nur aus ein paar Hütten, die über sie Sommermonate bewohnt und bewirtschaftet sind, aber ich ich besuche das Dorf immer wieder gern und alle, die vor dem kurzen Fußmarsch zurückschrecken (wir sind zum Fahren hier), sind am Ende begeistert.

Wieder ein wunderschöner Tag mit ein paar überraschenden Wendungen, so zum Beispiel ein Lama auf der Straße. Diesmal waren wir etwas früher im Hotel.

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