Testfahrt mit dem neuen Mazda MX-5 in Barcelona
Letztes Jahr, beim Fan-Event in Barcelona, hatten wir eine Testfahrt mit dem neuen MX-5 gewonnen und jetzt war es soweit. Wieder in Barcelona und diesmal nicht mit Fans, sondern mit österreichischen Motorjournalisten. Es war interessant diese Menschen auch persönlich kennen lernen zu können.
Gleich bei der Ankunft in Barcelona bekamen wir den Schlüssel für den MX-5 in die Hand gedrückt. Und zum Einstand den 2,0 (160PS) in der Exklusive Ausstattung.
Schon nach den ersten Metern war klar – das ist ein durch und durch neuer MX-5, mit den „alten“ Qualitäten, aber um Häuser besser. Im Innenraum ist das Platzangebot vergleichbar mit dem NC. Ich habe es aber auch in einem sportlichen Auto ganz gern ein wenig eng. Das gibt mir das Gefühl das Auto besser zu spüren.
Die Karosserie ist wunderbar gelungen. Der „herzige“ Blick ist Geschichte und der neue MX-5 schaut ein wenig grimmig in die Gegend. Auffällig sind auch die kurzen Überhänge und der dunkle Rahmen der Windschutzscheibe. Perfekt gelöst ist auch, wie die äußere Form in den Innenraum übernommen wird. Die in Wagenfarbe gehaltene Abdeckung der Tür vollbringt diesen Trick. So fühlt man sich auch im Auto mit der Aussenwelt verbunden. Auch der Wind im Auto unterstützt die Verbundenheit. Im Gegensatz zum NC ist es im ND ein wenig zugiger. Man spürt einfach mehr Fahrtwind. Was mich verwundert, weil die Windschutzscheibe ein paar Zentimeter nach hinten gerutscht ist. Diese Tatsache ändert auch viel im Innenraum. Der Scheibenrahmen ist näher und natürlich ist auch der Rückspiegel näher am Fahrer. Nach kurzer Gewöhnung ist das aber kein Problem und fällt ohnehin nur den NC-Fahrern auf. Die schönen roten Ziernähten und die neuen Materialien machen einen gediegenen Eindruck. Im NC war wesentlich mehr Hartplatik zu sehen und zu spüren.
Auch die Sitze sind sehr gut – ich empfinde sie als besser als die NC-Sitze. Sitzheizung haben die Ledersitze sowieso.
Das neue Dach ist phänomenal. Dank meiner großen Spannweite kann ich das Dach im NC mit einem Arm bedienen, so ist das im ND auch für kleinere Menschen problemlos möglich. Durch nichts zu ersetzen ist die mechanische Bedienung des Dachs. 2 Sekunden zum Öffnen und 3 Sekunden zum Schließen reichen vollkommen. So muss das Dach eines Roadsters sein! Wer hier nach einem Elektrodach ruft, hat das Prinzip nicht verstanden.
Die Sitzposition ist leicht gefunden. Am Sitz kann man nur die Tiefe, Neigung und die Neigung der Lehne einstellen. Mehr ist auch nicht notwendig. Beim Lenkrad ist nur die Höhe einstellbar, aber auch das reicht 100%. Es ist ein Traum, wie gut das Auto dann passt. Auch kleiner Menschen finden ganz schnell die richtige Sitzposition. Mit meinen 187cm Größe bin ich eher am oberen Limit angelangt. Je nach „Körpergeometrie“ sind noch ein paar Zentimeter mehr Körpergröße möglich.
Es gibt eines, das im Innenraum fehlt – leicht nutzbarer Stauraum. So fehlt zum Beispiel das Handschuhfach – es gibt gute Gründe dafür – und gut nutzbare Flaschenhalter. Unsere Nutzung des MX-5 ist vielleicht eine sehr Spezielle, aber so wie er jetzt ist, haben wir es nicht leicht unsere Dinge unterzubringen. Wir werden aber noch die Möglichkeit zu einem ausgedehnten Test bekommen und da werden wir das probieren.
Die „Beule“ im Beifahrerfußraum ist ein wenig größer als die im NC. Auch hier wird ein ausgedehnterer Test zeigen, in wie fern das stört oder ob man doch gut damit leben kann.
Der Kofferraum ist, verglichen mit dem NC, eine Spur kleiner, aber geschickter gebaut. Ich denke, dass trotz 20 Liter weniger Inhalt noch die gleiche Menge reinpasst. Für unsere maximal 2 wöchigen Touren wird der Kofferraum sicher reichen. Die Öffnung ist ein wenig kleiner geworden. Ob dies aber ein Problem darstellt kann ich (noch) nicht sagen.
Beim ersten Griff an den Schaltknüppel ist klar – die Schaltwege sind sehr kurz. Das Getriebe aber präzise, schnell und knackig zu schalten. Es ist eine Freude in den Gängen zu rühren. Und der 2,0er mit 160PS geht gut und bietet von unten raus viel Kraft. Um die Kraft auch optimal auf die Straße zu bringen ist im 2 Liter ein mechanisches Sperrdifferential eingebaut. Auch das Bilstein-Fahrwerk gehört dazu.
Wir sind beide Motoren gefahren – den 1,5l mit 130PS und den 2,0l mit 160PS. Der kleine Motor gibt 150Nm Drehmoment bei 4.800 U/min und große Motor 200Nm bei 4.600 U/min.
Beide Motoren gehen sehr gut – klar ist, dass keiner der beiden zum „Asphaltaufreissen“ reicht. Für jede Menge Fahrspaß ist der 1,5er mehr als genug. Er bringt den MX-5 in 8,3 Sekunden auf 100 km/h. Der 2,0l braucht 7,3 Sekunden dafür.
Ob es Einbildung ist oder nicht – ich habe das Gefühl, dass der MX-5 mit dem kleinen Motor – der auch um 14kg leichter ist – besser in die Kurve geht. Er fährt sich eine Spur exakter. Und für mein Gefühl klingt er ein wenig besser als der große Motor. Aber die Unterschiede sind nur Nuancen. Interessanterweise beginnt der rote Bereich beim 1,5er erst bei 7.500 U/min und beim 2,0er schon bei 6.500 U/min. Der 2,0 hat von unten raus mehr Kraft, aber die Musik beginnt bei beiden erst bei wesentlich höheren Drehzahlen.
Wem es nichts ausmacht öfter zu schalten, ist mit dem 1,5l Motor perfekt bedient. Für mich ist er im Moment der Favorit, aber genaueres werden weitere Testfahrten zeigen.
Die Lenkung geht sehr leicht und präzise, bietet aber trotzdem viel Rückmeldung. Den neuen MX-5 kann man auch bei flotterer Fahrweise wunderschön in die Kurve bringen. Ein wenig Vorsicht ist bei nasser Straße geboten, weil ein unbedachter Gasstoß das Heck zum Ausbrechen bringt und das ESP läßt sehr viel zu. Apropos ESP – dieses kennt nur 2 Stellungen – an oder aus. Und aus heißt komplett aus.
Mein Fazit mit neuen MX-5 ND – kleiner, leichter, agiler als NC. Wunderschön!
Phänomenal ist der Blick über die Motorhaube. Durch die beiden Erhebungen, links und rechts, wirkt sie sehr breit, aber perfekt einschätzbar. Es ist ein schöner Blick!
Der NC wirkt im direkten Vergleich – den ich ja leicht anstellen kann – schwerfälliger. Es ist toll, wie die Ingenieure diese Leichtigkeit in das Auto zaubern konnten. Perfekt!
Das heftige Wanken, das uns bei den Testfahrten zu Pfingsten in Kalwang aufgefallen ist, dürfte weg sein. Ich habe als Fahrer das Wanken, auch in schnelle Kurven, als gering empfunden. Auch von außen betrachtet (Vorbeifahrten der Jounalisten) war das Wanken gering.
Optional gibt es für den 2.0 auch Recarositze und Alcantara auf dem Amaturenbrett. Schaut extrem fein aus!
Fein schaut auch der Gepäckträger aus, der ausgestellt war. Carbon durch und durch. Auf den Preis kann man gespannt sein, aber die Optik ist ein Hammer!
Preislich bleibt fast alles beim alten. Der MX-5 kostet in Österreich ab € 25.990,-
Mazda MX-5 – alle Modelle und Preise
G130 (130 PS) Emotion – 25.990 Euro
G130 (130 PS) Challenge – 26.990 Euro
G130 (130 PS) Attraction – 28.790 Euro
G130 (130 PS) Revolution – 30.790 Euro
G160 (160 PS) Revolution – 32.590 Euro
G160 (160 PS) Revolution Top – 34.490 Euro
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Den Abend haben wir beim BBQ beim Hotel verbracht und ich hatte die Möglichkeit ausführlich mit Jo Stenuit zu sprechen. In Wirklichkeit haben wir fast den ganzen Abend miteinander verbracht. Jo Stenuit ist der Senior Design Manager von Mazda Europe und damit die neben Kevin Rice der zweite Mann im Design Department und beteiligt an der Entwicklung des ND. Hochinteressant, was Jo zu erzählen hat und spannend war auch mit ihm über seinen Job zu sprechen, weil die Arbeitsweise im Automobildesign sehr ähnlich der Vorgangsweise bei unseren Projekten ist.
In der Strandbar fragte mit Jerome de Haan (PR-Chef von Mazda Europe), ob ich nicht ein paar Worte mit Nobuhiro Yamamoto wechseln wolle. Yamamoto San hatte mitbekommen, dass wir die Gewinner des Fan-Preises waren und wollte ein wenig mit mir über meine Eindrücke reden. Er ist der Program Manager und der eigentliche Vater des MX-5 (auch der Vater des „Rotary Engines“ bei Mazda) und interessiert an einem Gespräch mit mir – einem Fahrer und Fan des MX-5! Und genau das war für ihn wichtig – mit jemandem zu sprechen, der den MX-5 gut kennt und auch Benutzersicht reden kann. Natürlich habe ich ihn auf das fehlende Handschuhfach angesprochen – seine erste Frage war nur „was ist drin im Handschuhfach?“. Und auf alles, was ich ihm gesagt hatte, wusste er eine Antwort, wo dieses Dinge zu verstauen sein könnten. Klar ist das machbar, aber vielleicht im Detail unpraktisch. Und er wollte mich nicht einfach „abstechen“ mit seinen Antworten – er nahm sehr ernst auf, was ist sagte – es ist seine echte Überzeugung, dass es kein Handschuhfach braucht. Spannend war auch seine Erklärung, warum es kein Fach gibt. Es gibt dafür 3 Gründe – zum Ersten wollten sie nicht das schlanke Design des Amaturenbretts stören, zum Zweiten würde das Handschuhfach den Fußraum auf der Beifahrerseite einschränken und Drittens wegen des Gewichts.
Sehr interessiert hatten ihn meine Fahreindrücke und wie ich ihm schilderte wie es sich anfühlt.
Am Ende unseres Gesprächs bat er mich um einen Bericht über meine Eindrücke mit beiden Motoren. Was ich natürlich gern machen werde. Ich bin auf seine Antwort gespannt, weil für mich der kleine Motor im Moment der Favorit ist.
Generell war es für uns eine tolle Veranstaltung – wir waren die „Aliens“ unter den Reportern, weil wir die „Gewinner“ waren. Die Mazda-Leute vor Ort haben uns alle sehr, sehr herzlich begrüßt. Zum Teil kannten sie uns noch aus dem letzten Jahr und auch die „Oberen“ Mazda-Köpfe waren an unserer Meinung interessiert und gingen auch ganz offen auf uns zu.
Es waren 2 tolle Tage! Danke an Mazda Österreich für die Gelegenheit!
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