Sommertour 2024 – Etappe 7

Für diesen Tag war eine lange Etappe auf dem Plan. 290km scheinen nicht viel zu sein, aber wir bewegen uns meist auf kleinen Landesstraßen und Passstraßen und ist diese Länge schon recht viel und die Netto-Fahrzeit laut Berechnung lag bei knapp mehr als 5 1/2 Stunden. Und – nicht zu vergessen – ist es bereits die siebente Etappe auf diesem Marathon.


Die Wettervorhersage für den Tag war auch nicht so „prickelnd“.
Am Morgen beim Start in Gap schien die Sonne und es waren einzelne Nebelfelder zu sehen.
Da wir schon mal in Gap waren wusste ich, dass der Verkehr durch die Stadt zu unserer normalen Abfahrtszeit nicht sehr schlimm sein würde. Beim letzten Mal in der Stadt hatte ich uns außen herum gelotst – das war zwar nicht übel, aber wenn es nicht notwendig ist, dass wollte ich uns diese Fahrt über Güterwege sparen. Und es ging tatsächlich gut und wir kamen gut voran.

Col Bayard war der erste Pass an diesem Tag und wir waren sei Gap wieder auf der Route Napoleon. Die Strecke ist sehr gut ausgebaut, aber auch stark befahren und von der Passhöhe merkt man fast nichts.

Bis kurz vor La Mure blieben wir auf der Route Napoleon. Unser Ziel war aber ein anderes – Col de la Morte wollten wir befahren. Von Süden kommend schwingt sich die Straße in schönen Kurven bis zu Passhöhe. Auf der Nordseite gibt es dann ein paar Kehren. Alles in allem – eine schöne Strecke, die wir gern wieder fahren werden.

Es waren dann nur ganz wenige Kilometer im Tal, bevor es zu einem fahrerischen Highlight der Tour ging. Der Col de la Croix de Fer war das Ziel, aber Weg dahin ist ein wirklich schöner.

Aus dem Tal kommend geht es gleich am großen Stausee Lac du Verney entlang und dann durch herrliche Kurven und ganz weniger Kehren zum nächsten Stausee, dem Lac de Grand Maison und da sind wir auch schon oberhalb der Baumgrenze im freien Gelände mit tollen Gipfeln und schönen Tälern.
Vorbei an der Abzweigung zum Col de Glandon fahren wir ein kleines Stück weiter zum Col de la Croix de Fer zur einer größeren und wohlverdienten Pause im Chalet.

Das Panorama ist sehenswert, im Chalet wird man zu fairen Preisen gut bedient und die Abfahrt danach bietet einige schöne Kehren und eine Unzahl von Kurven.

Im Tal bleiben wir aber wieder nicht lange. Die einmalige Straße nach Montvernier lockt uns wieder auf einen Berg. Die berühmten Lacets de Montvernier sind es, die wir so anziehend finden. Auf ca. 4,5km sind 18 enge Kehren zu fahren und man macht dabei fast 300 Höhenmeter. Gegenverkehr wünscht man sich auf dieser Straße nicht, aber sollte doch jemand kommen, wird man sich irgendwie arrangieren und aneinander vorbei finden.

Bei der ersten Fahrt durch diese Kehren fuhren wir noch rauf und gleiche wieder runter. Diesmal hatte ich aber gleich die Fortsetzung zum Col de Chaussy eingeplant. Die D77 ist quasi eine lohnende Abkürzung zum Col de la Madeleine. Ganz ehrlich – es ist keine Abkürzung, weil der Weg weiter ist, aber die Strecke ist x-Mal schöner und interessanter als die Variante im Tal.

Col de la Madeleine war der letzte Pass auf der Speisekarte dieses Tages und das Wetter näherte sich langsam aber sicher der Prognose, die am Abend Regen vorhersagte. Wie immer ist die Strecke über den Col de la Madeleine schön zu fahren und man könnte fast wehmütig werden, weil wir im Isere-Tal „nur“ mehr die Kilometer bis Albertville und dann weiter zum Tagesziel in Beaufort zu „fressen“.

Am Ortsbeginn vor Beaufort dann aber ein kleiner Schock. Die Strecke über den Cormet de Roselend war als gesperrt angezeigt. Da mussten wir am nächsten Tag fahren oder einen riesen Umweg in Kauf nehmen.
Dementsprechend unruhig war ich beim Abendessen und wälzte verschiedene Streckenvarianten für den nächsten Tag und begann dann auch gleich den weiteren Weg nach anderen Sperren zu durchforsten und wurde leider fündig. Der Nufenenpass war erst ab Freitag befahrbar, wir sollten aber am Donnerstag drüber. Ok, dann eben Furkapass – auch der war erst ab Freitag offen.
Damit war die weitere Planung fast auf eine Variante begrenzt, aber wenn der Roselend vielleicht doch offen sein würde, wäre der Umweg wenigstens nicht ganz so schlimm. Das ist der Nachteil, wenn alle Quartiere bereits vorgebucht sind und dann so unvorhersehbare Dinge passieren.

In der Zwischenzeit hatte es kräftig geregnet, aber nach dem Essen machten sich Gernot und ich auf den Weg, um zu ergründen, wo der Cormet de Roselend gesperrt war und wie lange eigentlich – vielleicht gibt es eine Chance.
In der Dämmerung düsten wir von Beaufort zur Passhöhe und keine Sperre weit und breit zu sehen. Alles war frei, keine Baustelle und auch kein anderer Grund für eine Sperre zu sehen. Also frisch motiviert wieder runter uns Tal und da waren in der Zwischenzeit die Tafeln mit der Sperre von den Wegweisern entfernt – Schwein gehabt und den morgige Tag konnte ich so planen, dass er nicht „unendlich“ lang werden würde.

P.S.: die Fahrt zur Passhöhe und wieder runter war wirklich fein – kein Verkehr und bereits wieder trockene Straße. Der kleine NC ging ganz gut 🙂

Die Artikel der anderen Tage:

 

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