Tour nach Sonntagberg, Wildalpen, Hubertussee
Ein nettes Hotel, eine schöne Tagestour, ein paar nette Plätze für Pausen und ein paar tolle Aussichten – das macht das Leben lebenswert.
Mit Freunden waren wir im Juli 2016 im Wellnesshotel Aumühle und fuhren von diesem Standort aus Tagestouren.
Die Aumühle ist aus mehreren Blickrichtungen ein geniales Quartier für derartige Unternehmungen – zum ersten ist es ein Wellnesshotel mit allen Annehmlichkeiten, die dazu gehören, zum zweiten sind von hier Tagestouren in sehr unterschiedliche Regionen möglich – Waldviertel, Mühlviertel, Mostviertel, Wachau – abwechslungsreicher geht fast nicht.
Leider konnten wir den Wellnessbereich nicht genießen, weil kurz zuvor ein Brand dieses Nebengebäude schwer beschädigt hatte. Wir werden aber sicher wieder kommen und dann auch den Pool testen.
Unsere Tour begann bei der Aumühle und führte uns erst nach Grein, dann über die Donau und vorbei an Amstetten nach Sonntagberg.
Der imposante Bau der barocken Basilika Sonntagberg ist schon weithin sichtbar und der Wallfahrtsort ist ein gern besuchtes Ziel. An Wochentagen gibt es hier normalerweise keine Probleme mit Parkplätzen, an Wochenenden mit schönem Wetter können diese schon mal knapp werden. Trotzdem hinfahren – es zahlt sich aus. Der Blick in Tal ist umwerfend.
Der weitere Weg führte uns auf die Mostviertler Höhenstraße, die grandiose Ausblicke in alle Richtungen bietet. Auf der einen Seite geht der Blick weit ins Tal und auf der anderen Seite sind die Berge wunderbar zu sehen. An manchen Stellen kann man hier sehr gut und gefahrlos stehenbleiben und das Panorama genießen. Tun sie das – es zahlt sich aus.
Auf diversen Güterwegen, die in dieser Gegend meist perfekt asphaltiert sind und auch mit tiefergelegten Sportwagen problemlos zu befahren sind, umfuhren wir Waidhofen an der Ybbs. Sollten sie alleine unterwegs sein, dann fahren sie auch nach Waidhofen – der historische Stadtkern ist schön anzusehen. Mit einer Gruppe von 14 Fahrzeugen wollte ich uns das aber nicht antun.
Wir folgten der B25 nach Süden bis kurz vor Palfau der Wegweise Richtung Wildalpen und Gußwerk weist. Genau diese Straße, die B24, nahmen wir und diese Straße sucht Ihresgleichen. Ungefähr 50km mit nur einer Ortsdurchfahrt und wunderschön angelegt im Salzatal. Diese Straße verleitet zu einer flotten Fahrweise, die Kurven haben meist angenehme Radien und die Strecke ist, bis auf kurzes Teilstück, in der Zwischenzeit in einem tollen Zustand. An schönen Tagen sind auch viele Motorradfahren unterwegs und manchmal auch die Transporter für diverse Wasserfahrzeuge, denn die Salza ist in diesem Bereich ein Eldorado für Wildwasserfans geworden.
Pause machten wir in der Wasserlochschenke, die für ihre gefüllten Ofenerdäpfel bekannt ist. Über eine 65m lange Hängebrücke erreicht man zu Fuß das andere Ufer der Salza, wo der Klammwanderweg beginnt. Wer Zeit und festes Schuhwerk hat, kann hier in den Steig einsteigen, der vorbei an 5 Wasserfällen und über mehrere Brücken führt. Zirka 1,5 Stunden dauert diese Tour.
Bis Gußwerk und damit dem Ende der Hochschwabstraße konnten wir noch 47km der tollen Strecke genießen.
Von Gußwerk wieder nach Norden auf der B20 und dann Richtung Osten auf der B21, vorbei an Mariazell fuhren wir zum Beginn des Rechengrabens. Durch diese enge Tal führte uns der Weg zum romantisch gelegenen Hubertussee, der von der Industriellenfamilie Krupp angelegt wurde. Gleich zu Beginn des Sees fuhren wir über eine kleine Brücke und durch einen kurzen Tunnel zum Nordufer des Sees. Auch hier gibt es den einen oder anderen Platz, an dem man gefahrlos stehenbleiben und die Gegend genießen kann. Da hier viele Wanderer und Radfahrer unterwegs sind, sollte man stets achtsam sein. Viele Wanderer vergessen, dass sie sich auf einer öffentlichen Straße befinden.
Dieser Straße folgten wir, bis wir wieder auf die „Hauptstraße“ trafen und links abbogen. Nach zirka 1km erreichten wir die Wuchtelwirtin, die – no na – für ihre Wuchteln berühmt ist. Diesen Gaumenschmaus sollte man sich nicht entgehen lassen. Es gibt die Wuchteln mit verschiedenen Saucen – je nach persönlichem Geschmack kann man seine Wahl treffen.
Nach der Wuchteljause folgten wir dem Tal weiter bis Ulreichsberg, dann links weg in Richtung Annaberg. Auf der B28 fuhren wir über den Wastl am Wald und Puchenstuben weiter in Richtung Norden zum Ende dieser traumhaften Tour. Die Strecke über den Wastl am Wald ist wunderschön zu fahren. Meist geht es kurvenreich durch Wald.
Zirka ab Scheibbs ist es dann vorbei mit dem lustvollen Fahren durch wunderschöne Landschaften. Hier holte uns der Verkehrsalltag wieder ein und so fuhren wir auf dem direkten Weg wieder zurück zur Aumühle.
Schön war, dass wir an diesem Tag mit 14 Autos unterwegs waren und trotzdem jeder sein persönliches „Wohlfühltempo“ fahren konnte. Das lag daran, dass ich, entgegen der üblichen Praxis, die schnelleren Fahren vorn, unmittelbar hinter mir, fahren ließ und die gemütlicheren Fahren am Ende des Konvois. Natürlich mussten wir Schnelleren hin und wieder bei Kreuzungen warten, aber der Geschwindigkeitsunterschied ist überraschend gering. Aber diese Art der Konvoifahrt lässt alle Teilnehmer stressfrei fahren, weil jeder sein Tempo wählen kann.
Von den 14 Autos waren genau die Hälfte MX-5 und ohne Ausnahme Autos der 3. Generation, also NC. An Baujahren war auch alles dabei – von 2006 bis 2015 und alle Autos mit der „kleinen“ Maschine mit 126PS. Es hat sich einfach so ergeben.
Der „kleine“ NC ist auch ausreichend motorisiert, um auf solchen Straßen Spaß haben zu können. Klar gibt es schnellere Fahrzeuge, aber ob der Spaß mit steigender PS-Zahl größer wird bezweifle ich. Klein, leicht und wendig ist das genau das Revier des MX-5 und erzeugt jedesmal wieder ein breites Grinsen.
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