Flachgau Classic 2021

Die 1. Flachgau Classic aus ganz persönlicher Sicht.

Die Idee spukte schon länger in unseren Köpfen – eine Rallye zu organisieren, eine Rallye, wie wir sie auch gern selber fahren wollten. Spannend, herausfordernd und auf das Wesentliche reduziert. Michi und ich hatten die Idee und auch schon kleinere Veranstaltungen organisiert – da ein Firmenevent mit Roadbook und ein paar Prüfungen, dort 2x die MX-5 und Youngtimer-Rallye. Es gab also schon ein wenig Erfahrung und so waren wir im Sommer 2020 im Flachgau unterwegs, um schöne Strecken zu finden.

Im Herbst 2020 war dann der Gedanke fix – es würde 2021 die erste Flachgau Classic geben und Michi gab Vollgas. Er fand Strecken, Plätze für Prüfungen und vor allem auch Menschen, die es zuließen, dass wir da unsere Lichtschranken aufstellen könnten, Bürgermeister, die mitmachten und Lokale, wo die Teilnehmenden versorgt werden könnten.

Und er fand mit der Trumer Privatbrauerei einen perfekten Partner – wir konnten den Parkplatz für die Teilnehmer nutzen, die Hänger abstellen, konnten den Grand Prix am Gelände durchführen und durften eine Halle als geschützten Parkplatz für die Vorkriegsautos verwenden und zu guter Letzt waren auch die Startsäcke inkl. Inhalt von der Trumer Brauerei. Vielen Dank dafür!

Ich war auch an der Planung beteiligt, aber mehr eine seelische Stütze und Mitdenker, als Ausführender. Das sollte sich dann 2021 rasch ändern – wir waren unterwegs, um die Streckenteile zu probieren und um später die endgültige Strecke exakt zu kilometrieren. Die ersten Anmeldungen kamen und bei 33 fixen Nennungen dann der Schock. Der Gastwirt, bei dem wir in Obertrum am See unser Hauptquartier aufschlagen wollten und mit dem auch schon alles vereinbart war, sagte komplett unerwartet Ende Juni 2021 ab, weil sie im September in Betriebsurlaub sein würden. Damit stand die Veranstaltung kurz vor dem Abbruch. Michi konnte in Obertrum am See mit dem Gasthof Neumayr einen super Partner für die Veranstaltung finden, aber leider hatte das einen großen Nachteil – der Saal hat nur ein Fassungsvermögen von 90 – 95 Personen. In Wirklichkeit viel zu wenig, weil wir mit mindestens 50 teilnehmen Teams rechneten und die auch notwendig wären, um mit einer schwarzen Null aussteigen zu können.

Also musste Plan B her – wir würden noch viel mehr selbst machen, um nicht draufzahlen zu müssen. Freunde liehen uns ihr komplettes Equipment – Lichtschranken, Druckschläuche, Stative, Messgeräte, Tafeln, usw. Wirklich alles, was an Technik notwendig war, um eine Rallye durchführen zu können. Die Schnittmessungen würde weiterhin die Firma Kart-Data mit GPS durchführen, aber alle Lichtschranken- und Schlauchprüfungen machten wir mit größtenteils geliehenen Geräten.

Am Ende hatten wir 34 Anmeldungen und mussten 21 Teams absagen – schlicht, weil im Gasthof kein Platz mehr zu haben war. Es tut uns noch immer leid, dass wir so viele enttäuschen mussten, aber da waren uns die Hände gebunden.

Zur Rallye selbst – 34 Teams am Start, darunter 4 Vorkriegswagen und 3 Mazda MX-5, die für die MX-5 Trophy fuhren. 13 Timingprüfungen, 21 Schnittprüfungen und eine unbestimmte Anzahl von „Geheimen“ Timingprüfungen warteten auf die Teilnehmer. Für Spannung war gesorgt und bei dieser großen Anzahl von Prüfungen, konnte man sich auch einen Schnitzer erlauben und hatte immer noch viele Gelegenheiten, um das auszubessern.

60,42 km waren am ersten Tag im Prolog zu fahren. 6 Schnittprüfungen, 4 Timingprüfungen und die ersten „Geheime“ verlangten den Teilnehmern schon vieles ab. Manche waren enttäuscht, weil es „nur“ eine Geheime gab und sie wollten mehr davon – konnten sie am Samstag auch haben. Leider musste ein Teilnehmer mit Getriebeschaden aufgeben, aber auch das gehört dazu.

Am Samstag war dann wesentlich mehr zu fahren – 230,77 km sollten es werden.

In diesen Tag hatten wir einiges reingepackt – eine Geheime mitten in einer Schnittprüfung hat sicher Seltenheitswert. Eine Prüfung mit 4 Lichtschranken, deren Abstände größer werden, aber die Zeiten dazwischen kürzer, kommt auch nicht oft vor, aber wir hatten das Glück einen Platz zu haben, der dafür perfekt geeignet war. Eine Prüfung am Hauptplatz von Fuschl am See direkt an den Springbrunnen vorbei bleibt sicher vielen in Erinnerung, und so weiter. Viele schöne, aber herausfordernde Prüfungen waren am Plan und selektierten ganz klar die Besten heraus.

Die Fotoserie ist von Erich Österbauer.

Kein Team blieb fehlerfrei, aber nur diejenigen mit einer konstanten Leistung konnten sich am Ende durchsetzen!.

Am Abend waren alle müde, bei guter Stimmung und wir und das ganze großartige Team war erschöpft. Es wurde Zeit für die Ehrung der Sieger:

Gesamtwertung:

  1. Fritz Jirowsky und Gerhard Soukal | Alfa Romeo 2000 GTV | 1971 | 31,48
  2. Peter Rutrecht und Manfred Nössler | Mercedes 280 SL | 1968 | 43,63
  3. Ingrid Brown-Rollfinke und George Brown | Jaguar E-Type S1 | 1966 | 50,24
  4. Klaus Zimmermann und Angelika Bacher | Alfa Romeo Berlina 2000 | 1971 | 54,39
  5. Klaus Lackner und Ursula Lackner | Fiat 1300 Coupe | 1975 | 58,26
  6. Sepp Hainzl und Susi Hainzl | MG B MKIII | 1972 | 60,64
  7. Martin Hofhans und Beate Hofhans | Trabant 601 Deluxe | 1970 | 60,66
  8. Joschi Weithaler und Michaela Weithaler | Skoda 1000MB Rallye | 1964 | 64,74
  9. Heimo Hofstätter und Katharina Hofstätter | Alfa Romeo 1750 GTV | 1969 | 65,25
  10. Harald Pirtscher und Anna-Sophie Pirtscher | Volvo PV 544 Sport | 1965 | 66,36

Wertung Klasse 1:

  1. Katharina Chalupa und Josef Reichenberger | Lea Francis 12/40 P-Type | 1929 | 100,08
  2. Paul Lehner und Marion Lehner | Lagonda T2-Compressor | 1930 | 138,22
  3. Manfred Stegmüller und Susanne Stegmüller-Grün | Alvis TJ12/60 | 1931 | 237,27

Wertung Klasse 3:

  1. Peter Rutrecht und Manfred Nössler | Mercedes 280 SL | 1968 | 43,63
  2. Ingrid Brown-Rollfinke und George Brown | Jaguar E-Type S1 | 1966 | 50,24
  3. Martin Hofhans und Beate Hofhans | Trabant 601 Deluxe | 1970 | 60,66

Wertung Klasse 4:

  1. Fritz Jirowsky und Gerhard Soukal | Alfa Romeo 2000 GTV | 1971 | 31,48
  2. Klaus Zimmermann und Angelika Bacher | Alfa Romeo Berlina 2000 | 1971 | 54,39
  3. Klaus Lackner und Ursula Lackner | Fiat 1300 Coupe | 1975 | 58,26

Wertung Klasse 5:

  1. Anton Reithmayr und Daniel Reithmayr | BMW 325iX | 1987 | 93,26
  2. Andreas Harrasser und Alexandra Harrasser | Mazda MX-5 NA | 1990 | 136,97
  3. Manfred Müller und Markus Scharf | Porsche 944 Turbo S | 1988 | 160,15

Wertung Klasse MX-5:

  1. Iván Hámor und Christian Horvath | Mazda MX-5 NB | 1999 | 64,11
  2. Andreas Harrasser und Alexandra Harrasser | Mazda MX-5 NA | 1990 | 136,97
  3. Peter Kurzreiter und Roman Eisl | Mazda MX-5 NC | 2012 | 225,04

Wertung Klasse Relax:

  1. Rainer Walther und Barbara Pojer | Alfa Romeo Spider 1600 Duetto | 1967 | 56,30

Teamwertung:

  1. Höllental Classic Team | 169,72
  2. Friends of Salzburg | 179,89
  3. Team Fizzers Karawanken Classic | 186,04
  4. Team Coure sportivo | 191,67
  5. Team MX-5 | 426,12
  6. Team Allgäu | 892,59

Ganz besonders hervorheben möchte ich die Leistung des Team Brown-Rollfinke/Brown. Ihre Tachowelle gab am Samstagvormittag den Geist auf und sie hatten dann weder Tacho noch Wegstreckenzähler und erreichten den großartigen 3. Platz in der Gesamtwertung!

Beim Team Hofhans zerbrach bei der Anreise die Windschutzscheibe des Trabant und sie fuhren beide Tage ohne die Scheibe. Beim ersten Antreten bei einer Rallye und ohne Frontscheibe kamen sie auf den fabelhaften 7. Platz in der Gesamtwertung!

Kathi Chalupa und Josef Reichenberger im Lea Francis 12/40 P-Type konnten im ältesten Auto im Feld, mit nur 38PS und ohne Wegstreckenzähler die Klasse der Vorkriegswagen gewinnen. Eine tolle Leistung!

Die Ergebnisse der Flachgau Classic 2021 stehen hier zum Download bereit >
Die Einzelzeiten der Timingprüfungen der Flachgau Classic 2021 stehen hier zum Download bereit >

Herzliche Gratulation an die Sieger und alle Platzierten!

Die Fotoserie ist von Max Carstanjen.

Noch ein wenig Statistik:

  • wir verwendeten 9 Lichtschranken, 10 Druckschläuche, 800m Kabel, 5 Zeitmessgeräte.
  • 4 mobile Teams waren nach einem genauen Zeitplan unterwegs und bauten die Prüfungen auf, ab und konnten sogar noch zu Mittag essen.
  • 1 Team blieb vor Ort, um die Ergebnisse zu empfangen und auszuwerten und war dann doch auch unterwegs, um da und dort als Ordner zu unterstützen.
  • 1 Team von Kart-Data wertete die Ergebnisse der GPS-Daten aus.

Vielen Dank an alle Teilnehmende, die an uns glaubten und genannt haben.
Eine große Entschuldigung an diejenigen, denen wir absagen mussten.

Vielen Dank an alle Unterstützer der Rallye, an alle Helfer und an die Menschen, die uns eine Menge Geräte geliehen haben – Fritz Jirowsky, Michael Berger, Andreas Holzleitner!!!

Die Liste der Unterstützer ist lang:

Es wird eine 2. Flachgau Classic geben – gleich vormerken 2.9. und 3.9.2022!

Infos Ende Herbst auf www.crca.at

Wenn ihr in unseren Mailverteiler wollt, dann bitte eine Mail an info@crca.at

Wie es den Teilnehmenden in der Rallye gegangen ist, könnt ihr anhand des Beispiels einer Geheimen Timingprüfung sehen – viel Spaß!

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South Bohemia Classic 2021

Es war unsere erste Rallye nach 2 Jahren - Covid oder besser die Maßnahmen haben einen früheren Einsatz leider unmöglich...

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