Team Austria führt in Ungarn!!!

Hätte mir jemand am Freitag gesagt, dass dies die Headline des Berichts werden soll, hätte ich ihm einfach den Vogel gezeigt. Freundlich, aber bestimmt, weil das im Bereich der Phantasie liegen muss. „Gibt’s nicht, unmöglich zu erreichen.“ – das hätten wir einhellig gesagt.

Die Hungaria Classic war unsere dritte Rallye in Ungarn und wir hatten natürlich Ziele für dieses Wochenende – unter den ersten Zehn in der Klasse „Szuper“, unter den ersten 15 in der Gesamtwertung und in der Teamwertung wollten wir auch antreten. Mit dabei Fritz Jirowsky und Gerhard Soukal – die Ungarischen Meister des Jahres 2017 – im Honda CRX und Tobi und Jürgen Lovranich im Porsche 924. Für Tobi und Jürgen war es die erste Rallye in Ungarn und auch der erste Einsatz mit analogen Uhren.

V.l.n.r.: Gerhard Riedl, Michael Stumpf, Gerhard Soukal, Fritz Jirowsky, Jürgen Lovranich, Tobi Lovranich

V.l.n.r.: Gerhard Riedl, Michael Stumpf, Gerhard Soukal, Fritz Jirowsky, Jürgen Lovranich, Tobi Lovranich

Das Besondere an den Rallyes in Ungarn ist, dass man am Tag vor der Rallye stundenlang trainieren kann. Es werden Lichtschranken und Displays aufgestellt und immer wenn die Bahn frei ist, kann man fahren. Das ist die perfekte Einstimmung in die ungarische Art der Timingprüfungen und wir nutzten das Angebot sehr gut. Michi und mir ging es weniger um die Einzelzeiten, sondern mehr darum, konstant zu fahren. Für uns war das Training sehr erfolgreich, weil wir sahen, dass wir es noch können.

Eine weitere Besonderheit in Ungarn ist das Reglement, das Teams, die mit digitalen Uhren fahren, die Zeiten verdoppelt. Damit es wir das Fahren nach „Sanduhr-Regeln“ bevorzugt und das finde ich wirklich sehr gut. Zeiten im Bereich von wenigen Hundertstel Sekunden mit Analoguhren und nur nach dem Stimme vom Beifahrersitz – das ist eine echte Herausforderung und sollte auch belohnt werden.

Abends dann die Vorbereitung für den Samstag. Es galt das Roadbook zu bearbeiten und die diversen Zettel für die Rallye vorzubereiten. Für Jürgen und Tobi war es die Einführung in das Roadbook und die Feinheiten der Prüfungen.

Das Roadbook ist in Ungarn sehr gut und sehr klar. Es gibt keine navigatorischen „Gemeinheiten“ und alle Hinweise sind auch in Englisch aufgeschrieben, so dass es für uns recht einfach ist da einzusteigen. Sehr vorbildlich! Und man sieht, dass wir Ausländer herzlich willkommen sind. Manche Veranstalter könnten sich hier eine Scheibe abschneiden.

Samstag dann das Tag der Rallye. Das Wetter war gar nicht freundlich, aber zumindest trocken. So gingen wir an den Start. Davor natürlich zur Fahrerbesprechung, von der wir genau kein Wort verstehen konnten. Aber alles kein Problem – auch hier bemühen sich die Veranstalter um uns. Wir bekommen alle wichtigen Informationen auf Deutsch! András Noszvai (Veranstalter) und Péter Majosházi (Chronomoto-Teamleiter) sprechen hervorragend Deutsch und sind für uns da.

Für uns begann die Rallye mit eine Katastrophe in der ersten Prüfung. Es ging erst 15km in einer langen Timingprüfung übers Land und dann sollte ein weiterer Lichtschranken nach 3 Sekunden getroffen werden. Die lange Zeit erwischten wir für unser Gefühl ganz gut, aber dann nächsten Lichtschranken verfehlten wir, weil uns die Situation am Platz verwirrte. Kann passieren, soll es nicht. Das ist zwar schlimm, aber in Ungarn kein Beinbruch, weil die Teams der Klasse Szuper einen komplette Prüfung als Streichresultat haben. Die Teams der Klasse Extra allerdings nur 1 Messung!
Damit hatten wir unseren „Streicher“, aber der Tag war noch nicht verloren.
Die beiden nächsten Prüfungen erwischten wir leider auch nicht wirklich gut uns so stieg unser Punktestand schon in der ersten Etappe schnell an. Dann kam die erste Pause und danach die Rollprüfung – 0,11 und der Bann war gebrochen. Von hier an gelangen uns alle Prüfungen recht gut – zum Teil auch hervorragend. Trotzdem machten wir uns keine Illusionen – das Niveau in Ungarn ist derartig hoch, dass man schon wirklich gut drauf sein muss, um ganz vorn sein zu können.

Im Ziel rechneten wir unsere Ergebnisse des Tages zusammen. Ich komme auf 294 Punkte (=2,94 Sekunden) und erkannte zwar, dass wir uns gegenüber 2018 gewaltig verbessert hatten, aber hatte keinen Begriff, wie die Zeit einzuschätzen sein könnte. Fritz und Gerhard kommen aus 300 Punkte. Ich wurde hellhörig! Konnte das sein? Gibt’s nicht. Also rechnete ich alles nochmal – diesmal nicht im Kopf, sondern mit dem Rechner. Wieder kam 294 heraus. Fritz und Gerhard hatten ebenfalls kontrolliert – wieder 300. Tobi und Jürgen irgendwas über 600. Sollten wir tatsächlich Fritz und Gerhard geschlagen haben? Ok – wir warteten auf das offizielle Ergebnis. Die Warterei wurde uns durch ein super Büffet einfacher gemacht. Unsere Stimmung war super gut.

Siegerehrung – Fritz und Gerhard holten sich Medaillen für gewonnene Einzelprüfungen. Klar mit einem Nuller ist die Chance eine Prüfung zu gewinnen schon sehr groß. Zur Erklärung, es ist auch mit einem Nuller nicht sicher, denn wenn noch jemand die gleiche Fabelzeit gefahren ist, gewinnt das ältere Auto. Bei einer Prüfung mit dem Ergebnis „1“ passierte ihnen genau das, beim Nuller holten sie aber ihre Ehrung ab.

Dann das Ergebnis der Klasse „Szuper“. Es begann bei 10 und wir verstanden wir kaum ein Wort ungarisch, zählten aber mit. So bei Platz 4 oder 5 war uns klar, dass wir nicht unter den ersten 10 sein sollten. Auch kein Problem. Aber bei Platz 2 wurden wir aufgerufen und konnten es nicht fassen. 2. Platz in der Klasse Szuper!!!! Erwartungen glatt übertroffen!!!

Dann die Gesamtwertung – es begann wieder mit Platz 10 und niemand am Tisch dachte daran aufgerufen zu werden. Plötzlich – Platz 7 – Jirowsky/Soukal! Und wir hatten weniger Punkte!!!
Tatsächlich Platz 6 in der Gesamtwertung für Stumpf/Riedl!!! Unglaublich!!! Mitten drin in den Meistern der letzten Jahre – unfassbar!

Dann die Teamwertung – Kurzversion – Platz 1 für Team Austria!!!! Wir hatten es gepackt!

Damit ging eine super Veranstaltung mit einem grandiosen Ergebnis zu Ende.

Klasse Szuper:
Lovranich/Lovranich – Platz 13
Stumpf/Riedl – Platz 2

Klasse Extra:
Jirwosky/Soukal – Platz 5

Gesamtwertung:
Lovranich/Lovranich – Platz 16
Jirwosky/Soukal – Platz 7
Stumpf/Riedl – Platz 6

Teamwertung:
Team Austria – Platz 1

Wir sind damit in der ungarischen Meisterschaft auf Platz 5 und Fritz und Gerhard auf Platz 6, Tobi und Jürgen auf Platz 15 und führen als Team in der Meisterschaft!

Jürgen und Tobi sind damit besser in die Meisterschaft eingestiegen, als wir im letzten Jahr und das gleich bei der ersten Rallye mit analogen Uhren! Super gemacht! Kompliment!!!

Mein Resümee:

Einen Wunsch an den Veranstalter haben wir – bitte die Trainingsmöglichkeit näher am Startplatz planen. Der „Umweg“ über Budapest kostet uns 3 Stunden und das ist sehr schade bei einer sonst fehlerlosen und tollen Veranstaltung.  Für Michael war es der Freitag eine „Ochsentour“  – Salzburg, Wien, Budapest, Training, Székesfehérvár (wegen der Nähe zum Startplatz in Mor).

Abgesehen von den tollen Ergebnissen war die Hungaria Classic eine sehr schöne Veranstaltung mit herausfordernden und spannenden Prüfungen, das Roadbook ohne Makel, sehr gute Etappenzeiten, die ganze Veranstaltung super durchgeführt. Auch an der Gastronomie gibt es nichts auszusetzen! Ein Empfehlung um dabei zu sein. Vor allem ist das Preis/Leistungsverhältnis wirklich perfekt!

Infos zur Meisterschaft szuperkupa.hu

Das Ergebnis zum Download >

Wie freuen uns schon auf die nächsten Veranstaltungen in Ungarn! Team Austria!

V.l.n.r.: Gerhard Soukal, Fritz Jirowsky, Jürgen Lovranich, Tobi Lovranich, Gerhard Riedl, Michael Stumpf

V.l.n.r.: Gerhard Soukal, Fritz Jirowsky, Jürgen Lovranich, Tobi Lovranich, Gerhard Riedl, Michael Stumpf

 

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