kreuz & quer-trophy 2018
Vor einiger Zeit stellte sich die Frage, ob wir mit der Corvette die kreuz&quer fahren sollten. Ja – wir brauchen die Punkte für die Rally&More Classic Trophy. In der Zwischenzeit wurde die Entscheidung bestätigt, weil Michi in der Fahrerwertung auf Platz 1 liegt. Da ich die Karawanken Classic wegen des MX-5 Treffens nicht fahren konnte, bin ich auf Platz 4.
Die Vorfreude war groß und auch ein wenig Nervosität war zu spüren. Im Moment haben wir einen guten Lauf und die Ergebnisse stimmen derzeit. Damit hatten wir auch Erwartungen an uns – Leistung ins Ziel bringen war das angestrebte Ziel. Die Rallye versprach auch viel Spaß – eine flotte Rallye mit Schnittprüfungen. Wie viele es sein würden zeigte uns das Roadbook. 32 Stück und zum Teil sehr kurz und da machte es uns nicht leicht.
Was auch für ein wenig Bauchgefühle sorgte, war die ungewohnte Startnummer 1. Nicht wegen der Vorjahresleistung (wir waren 2017 nicht dabei), sondern wegen des Baujahres des Autos.
Start bei super Wetter um 10:01 in Breitenbrunn. Fast unmittelbar nach dem Start auch schon die erste Timingpüfung – ähnlich, wie bei der Höllental Classic, eine Reihe von 9 Lichtschranken, die exakt durchfahren werden sollten. 88 Hundertstel nach 9 Messungen ist ein Schnitt von knapp unter 1/10 – genial für einen Kaltstart!
Und sofort in die erste Schnittprüfung mit einem Schreckmoment nach 200m. Ich hatte die falsche Schnitttabelle in der Hand und wir wären viel zu langsam gewesen. Nach der 2. Messung war uns klar, dass etwas nicht stimmt und 300m später hatte ich die richtige Tabelle in der Hand und alles wieder eingerichtet. Grad nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen!
In der nächsten Schnittprüfung der nächste kleine Schnitzer – an einer Kreuzung vorbei gefahren, sofort gestoppt, wieder zurück, richtig abgebogen und wieder aufgeholt. Damit genug der Fehler und voll konzentriert weiter bis ins Ziel.
Ortanfang Eisenstadt – ich hatte bei der Vorbereitung in der Nacht überlesen, dass wir hier mit maximal 50km/h fahren dürften und konnte es daher auch Michi nicht sagen – 54km/h und 226 Punkte ist das Endergebnis. Shit happens.
Ansonsten da und dort kleine Behinderungen in den Schnittprüfungen, was aber angesichts der Anzahl an Prüfungen auch kein Wunder war. Die Streckenführung war wirklich top! Keine Grund, sich dafür zu beklagen. Tolle Straßen, schöne Strecken, aber gespickt mit vielen und schwierigen Schnittprüfungen.
Und das ist für mich auch ein wichtiger Punkt. Philipp Fuchs hat sich immens Mühe bei der Streckenplanung gegeben und die ist ihm auch perfekt gelungen. Mit den Schnittprüfungen und den Schwierigkeiten in diesen ging er für mich aber ein Stück zu weit. Die Navigation in den Prüfungen war für uns gut zu bewältigen, aber die Prüfungen führten auf engen Straßen immer wieder durch Kehren und dafür ist die Corvette echt nicht gebaut. Das wurde zur Schwerstarbeit, für die Michi mit Blasen an den Händen „belohnt“ wurde. Von den Muskelschmerzen in den Oberarmen gar nicht zu reden.
Könnte man die gleiche Strecke mit der eigenen Geschwindigkeit und der eigenen Linie fahren, wäre sie wahrscheinlich ein Genuß.
Es war auch eine Beifahrerrallye – bei dieser Frequenz von Schnittprüfungen muss man als Beifahrer super organisiert sein, alles Griffbereit haben und auch im Zweifel schnell reagieren können.
Wir hatten am Nachmittag in Wirklichkeit schon genug und waren erschöpft, aber hielten bis zum Schluss durch und hatten, wie andere auch, das Gefühl, dass wir um einen der letzten Plätze kämpften und alles besser als der Vorletzte Platz sollte Grund zur Freude sein.
Dann die Siegerehrung und ab dem 10. Platz wurde verlesen und wir waren völlig überraschend auf diesem 10. Platz. Dann wurden auch die Detailergebnisse aufgelegt und der Schreck war groß. In SP1 (die mit der falschen Schnittliste) hatten wir 500 Punkte. Das würde bedeuten, dass wir die SP nicht gefahren wären. Kurzes Nachdenken – könnten wir irgendwo falsch abgebogen sein? Nein – eigentlich unmöglich. Kurzes Gespräch mit Philipp Fuchs und er versprach es sich genau anzusehen.
Was wir uns auch genau ansahen – die Gleichmäßigkeitsprüfung von Rechnitz nach Lockenhaus. Schnitt selbst wählen, eine Strecke bergauf und eine Strecke bergab. Ziel ist rauf und runter möglichst die gleiche Durchschnittgeschwindigkeit zu fahren. Unser Ergebnis ist ein Unterschied von 0,002 km/h! Alles richtig gemacht.
Hier aus der offiziellen Auswertung:
SP25/26 Geschriebenstein
gem.Geschw. 1.Fahrt: 37.961 km/h
gem.Geschw. 2.Fahrt: 37.960 km/h
Differenzgeschw. : 0.002 km/h
Punkte : 0
Das Ergebnis dann heute früh – wir waren SP1 doch korrekt gefahren und das neue Ergebnis bringt uns den tollen 3. Platz! Damit hatten wir gestern nach der Rallye nicht gerechnet.
Mein Resümee – ein sehr symphatisches und engagiertes Team mit Philipp Fuchs als Veranstalter, tolle Strecken, sehr gutes Roadbook (2 kleine Fehler, aber nichts Schlimmes), neue Ideen für Prüfungen, sehr herausfordernd, sehr schnell zu fahren und straff gezeitet.
Das zeigt aber auch die Nachteile – für unsere Auto (und uns) teilweise überfordernd, für schwache Autos nicht wirklich geeignet, für Neueinsteiger auch eher nicht geeignet, wenn man ums Ergebnis fahren will. Die ganz kurzen Schnittprüfungen muss man mögen. Weniger ist manchmal mehr.
Herzliche Gratulation an die Sieger!!!
Hier die Reihung der Oldtimerklasse:
1 Staud/Botay – 1161
2 Lovranich/Lovranich – 1216
3 Stumpf/Riedl – 1314
4 Jirowsky/Hackl – 1323
5 Palten/Hollinek – 1356
6 Adamu/Roudnicka – 1413
7 Sturm-Roschmann/Sturm-Roschmann – 1425
8 Berger/Holly-Berger – 1612
9 Pintarich/Pintarich – 1649
10 Lichtenberger/Lichtenberger – 1703
11 Rektenwald/Rektenwald – 2083
12 Csaszar/Csaszar – 2109
13 Pink/Riepler – 2170
14 Zimmermann/Bacher – 2390
15 Gottschlich/Krausner – 2402
16 Schlößl/Müller – 2412
17 Dvorak/Dvorak – 2430
18 Kautnik/Obrowsky – 2769
19 Koller/Kirchmayer – 3153
20 Haslinger/Haslinger – 4254
21 Reisenhofer – 4927
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