Karawanken Classic 2016

Die Karawanken Classic ist eine der großen und sportlichen Rallyes im Kalender der Gleichmäßigkeitsrallyes.

neuer Dienstwagen

Diesmal war ich nicht mit Michael Stumpf in seiner Corvette C1 unterwegs, sondern als Beifahrer von Fritz Jirowsky in seinem Alfa GTV 2000 aus 1971. Zu dieser Konstellation kam es wegen eines Mißverständnisses zwischen Michi und mir. Wir dachten vom jeweils anderen, dass er die Karawanken nicht fahren könnte. So hatte ich dann diese Rallye nicht mehr in meinem Kalender, bis Fritz anrief und mich fragte, ob ich vielleicht Zeit hätte. Seine beiden anderen Copiloten hatten diesmal keine Möglichkeit zu fahren und weil ich ja ein ähnliches System fahren würde, könnte da passen. Ich sagte zu und wir trafen uns zu einer Trainingseinheit mit Schläuchen und Lichtschranken und einmal kurz zum Schnittfahren. Die Schnittfahrt konnten wir nach 6km getrost beenden, weil wir sofort gut harmonierten. Auch bei allen anderen Dingen sind unsere Systeme so ähnlich, dass einer erfolgreichen Teilnahme nicht mehr im Wege stand.

Ein Wort zu dummen Gerüchten, die mir/uns zu Ohren gekommen sind und die jeder Grundlage entbehren. Michael Stumpf und ich sind nicht zerstritten. Ein neues Team Jirowsky/Riedl ist nicht in Planung. Auch ein Team Stumpf/Horeth ist nicht geplant. Liebe Zuflüsterer und Gerüchtestreuer – haltet euch damit zurück diesen Unsinn weiter zu verbreiten.
Auf der anderen Seite ist es so, dass nur über interessante Menschen geredet wird. Also nehmen wir alle das als Ehrung!

Für Fritz und mich begann diese Karawanken Classic schon gut. Beim Prolog konnten wir hinter Marc und Otmar Schlager den 2. Platz belegen. Es ging durch 4 Lichtschranken. Eine zum Einstoppen und 3 weitere zu vorgegebenen Zeiten. Schlager/Schlager erreichten 0,11 Sek. und wir 0,18 Sekunden Abweichung. Platz 3 erreichte das Team Berger/Holly-Berger mit 0,25 Sekunden.
Da gibt es nichts zu raunzen – die Zeit ist gut und die beiden waren einfach den Hauch besser. Gratulation!

Nachtarbeit mit dem Roadbook

Schon beim Vorbereiten des Roadbooks sind uns neue Prüfungen aufgefallen und der erste Eindruck ließ uns am Kopf kratzen. Einstoppen, dann nach 8 Sekunden durch eine Lichtschranke, dort startet sofort eine Schnittprüfung mit einem exakten Schnitt der Möglichkeit für geheime Messungen, dann nach der vorgegebenen Zeit durch die Endlichtschranke, sofort wieder 6 Sekunden bis zur nächsten Schranke und ohne Übergang in den nächsten Schnitt mit einer „krummen“ Geschwindigkeit, aber einer gelbe Fahne am Ende. Also die „Überzeit“ konnten wir problemlos vor dem Ende abwarten. Natürlich konnte jederzeit auch eine geheime Timingprüfung auf uns warten. Liest sich schrecklich kompliziert, ist es aber auf der Strecke nicht.

Wichtig war eine gute Kommunikation im Auto. Da ich beim Zählen nur die Uhr im Auge habe, sehe ich geheime Lichtschranken nicht. Da kam aber augenblicklich die Ansage „weiterzählen!!!“. Tatsächlich mit mindestens 3 Rufzeichen!

Die beiden Tage waren mit diesen Prüfungen gespickt. Zeit zum Luftholen blieb nicht viel.

Daneben natürlich noch eine Menge „normal“ Timingprüfungen und auch, wie bei der Höllental Classic, einen Christbaum mit 8 Lichtschranken. Wieder zum Einstoppen und 7x zu den korrekten Zeiten durch. Diese Prüfung war eines der Highlights – auch, weil wir diese mit einem Fabelergebnis gewinnen konnten. Einstoppen und 7x gemessen mit einer Gesamtabweichung von 0,30 Sekunden ist Wahnsinn. Da  jeder winzige Fehler beim Einstoppen auf jede einzelne Messung danach Einfluss hat, muss uns das perfekt gelungen sein.

Panorama bei Diex

Der 1. Tag lief für uns super gut und wir lagen mit 0,20 knapp vor Schlager/Schlager.
Der 2. Tag war dann nicht mehr ganz so rund, aber wir gaben alles und blieben bis zum Ende konzentriert und erreichten am Ende den 2. Platz in der Gesamtwertung mit einem Rückstand von 0,57 auf Schlager/Schlager, aber einem Vorsprung von fast 8 Sekunden auf das Team Team Grava/Martinelli aus Italien. Wenn man weiß, dass die Freunde aus Italien Spezialisten für Timingprüfungen sind, zählt dieser Vorsprung noch mehr.

Herzliche Gratulation an Marc und Otmar Schlager!

Unsere „Ausbeute“ kann sich sehen lassen:

2. beim Prolog
2. in der Klasse G
2. in der Gesamtwertung
1. in der Journalistenwertung

Es war eine Freude mit Fritz fahren zu können und falls nochmal jemand fragt – Ja, wir reden während der Rallye miteinander. Wie die Waschweiber 😉 Bei den diversen Prüfungen waren wir aber natürlich äußerst konzentriert.

Sehr positiv war, dass das Team um Gerd Figura und Harald Pirtscher die Anregungen aus dem Vorjahr sehr ernst genommen hat und Strecken abseits von Schotterstraßen und 30er-Beschränkungen finden konnte. Die neue Art von zusammenhängende Timing- und Schnittprüfungen liest sich im ersten Moment kompliziert, ist aber im Endeffekt gut zu fahren, herausfordernd und spannend. Auch die geheimen Timingprüfungen sind aus meiner Sicht gut und sorgen für Spannung.
Danke für die Organisation der Rallye – gut gemacht!

MX-5 Trophy

Die Karawanken Classic war auch die Premiere der neuen MX-5 Trophy, an der 5 MX-5 am Start waren. Es macht mich stolz, dass mein „Baby“ die ersten Schritte macht.
Den Bericht zum Auftakt gibt es hier zu lesen >

P.S.: eines meiner persönlichen Highlights war, dass ich in meinem Bubentraumwagen sitzen durfte! Danke an Erich Landerl für die Möglichkeit in den Testarossa steigen zu dürfen. Mein Problem – er passt 😉

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