etwas Untypisches

… und zwar gleich doppelt untypisch – zum Ersten es geht um Honda und zu Zweiten um ein geschlossenes Auto. Und warum dann trotzdem auf Roadstertouren? Weil ich die Gelegenheit hatte mit dem neuen Honda Civic Type-R am Wachauring ein wenig zu fahren. Es ist zwar ein zugelötetes Auto, aber eines mit richtig Kraft. Auch ist (leider) die falsche Achse angetrieben, aber man kann ihn trotzdem richtig hetzen.

Ich hatte mich schon vor Längerem für diese Testfahrt angemeldet, weil ich mal wieder ein Auto mit viel Leistung ein wenig reizen wollte und weil ich den Wachauring ganz gern mag. Vor ein paar Tagen kam dann die Mail, dass ich mich am 29. Juli um 8:00 Uhr zu der Testfahrt am Wachauring einfinden sollte. Machte ich natürlich gern.

Erst wurden uns die Besonderheiten des Type-R erklärt und besonders imponiert mir die Tatsachen, dass aller „Zierrat“, wie Spoiler, Splitter, etc. auch eine Funktion hat und nicht der Optik dient. Vom fast glatten Unterboden, dem großen Heckspoiler und dem Diffusor wurde uns erzählt. Dann ging es an die Wagen – immer 2 Personen zu einem Auto. Mein Mitfahrer war James, der im „echten“ Leben, mit viel Freude, einen Suzuki Swift Sport fährt und auch schon mal einen Type-R besessen hat. Aber leider hat er den zerlegt.

Natürlich fällt meine Wahl auf einen der beiden roten Type-R. Muss so sein.

Bevor es auf die Rennstrecke ging bekamen wir 2 Lektionen zur Fahrdynamik – die berüchtigte Schleuderplatte und einen kleinen Handlingparcours galt es zu bewältigen. Hier war unser Instruktor Leo Geyer, der ein feines Auge für diese Übung hat und auch schon im Ansatz jeden Fehler und auch jede gute Leistung erkennt. Es hat einige verblüfft, dass er vom Turm aus sofort sieht, ob ESP an oder aus ist. Er kann es halt.

Ich gebe zu, auf der Schleuderplatte habe ich ein wenig Übung – die verschiedenen Trainingseinheiten beim ÖAMTC machen sich bezahlt und so war es für mich eine leichte Übung den schleudernden Type-R wieder abzufangen. Erst mit allen System eingeschaltet, dann im R+ Modus, der um einiges mehr erlaubt und dem Auto auch spürbar mehr Agilität einhaucht und am Ende mit ausgeschaltetem ESP. Gedreht habe ich mich nur beim ersten Mal mit komplett ausgeschaltetem ESP, danach aber nicht mehr. Das zeigt, dass das Fahrwerk auch ohne elektronische Hilfen gut zu fahren ist und die Grundabstimmung recht gut sein muss.

Auch der Handlingkurs war keine große Herausforderung und erst die Anweisung von Markus Felbauer, hart in den ABS-Regelbereich zu bremsen, brachte ein paar Kollegen aus der Ruhe.

Danach ging es unter Anleitung von Instruktor Markus Felbauer – selbst aktiver Motorsportler – auf die Rennstrecke und der Type-R (und die Fahrer) konnte zeigen, was in ihm steckt. Und das ist eine ganze Menge. 310PS, 400Nm, 5,7sek. auf Hundert sind nur die technischen Daten. Für einen Fronttriebler beschleunigt er überraschend gut und auch die Antriebseinflüsse in der Lenkung sind sehr gering. Für die Traktion steht die mechanische Sperre bereit. Er geht schon in der „normalen“ Betriebsart recht gut, im R+ Modus lässt das ESP viel zu und unterstützt spürbar die Agilität und man kann das ESP auch ganz ausschalten. Was aber merkbar ist, dass die Vorderreifen schon sehr stark belastet werden. Sie sind sowohl für das Lenken, wie auch für die Kraftübertragung zuständig und werden auch relativ stark beansprucht. Nach 2-3 flotten Runden ließen sie merkbar nach und spürbares Untersteuern setzte ein. Eine langsame Runde holte sie wieder ins Leben zurück.

Die Schalensitze im Type-R passen hervorragend und bieten einen ausgezeichneten Seitenhalt. Ich bin nicht grad wirklich schlank und trotzdem passen die Sitze perfekt. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist, dass man beim Ein- und Aussteigen über die harte Seitenwulst klettern muss. Aber man gewöhnt sich schnell dran.

Der Spaß ist nichts ganz geschenkt – für die eigentlich schon komplette Basisversion des Type-R muss man € 37.190,- zahlen und die GT-Version kostet dann € 40.390,- inkl. NoVA und Märchensteuer.

Am Ende konnten wir noch 2 schnelle Runden bei Max mitfahren und wer von uns auch immer glaubte am Limit zu fahren, konnte hier erleben, wo das Limit vielleicht ist.

Es war eine nette Veranstaltung und eine tolle Gelegenheit das Auto zu testen. Danke dafür!

Einer der Type-Rs wurde durch einen missglückten Schaltvorgang „beleidigt“, weil überdreht. Ob ein Schaden entstanden ist oder nicht, entzieht sich meiner Kenntnis. Auf jeden Fall hat die Motorkontrollleuchte gewarnt und der Wagen ging in die Werkstatt. Am Freitag wurde ein Wagen bei einem Unfall heftig beschädigt. Den Insassen ist zum Glück nichts passiert.

James hat auch ein paar Sequenzen gefilmt – danke!

Und hier 2 schnelle Runden mit Markus Felbauer

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