Kurztest Monit G-200+

Es ergab sich die Gelegenheit einen Kurztest mit dem Rallye-Computer Monit G-200+ zu machen.

Eigentlich mag ich diese Technik im Rallyeauto nicht, aber für ganz spezifische Anwendungen ist ein Gerät mit GPS eine feine Ergänzung.
Aber was kann das Gerät in der Realität? Versprochen und erzählt wird viel und was davon hält einer Überprüfung stand?

Um es kurz zu machen – die Überraschung war groß und die Ergebnisse besser als erwartet!

Getestet haben wir die Kalibration, die Reproduzierbarkeit von Streckenvermessungen, Schnittfahren und das alles im Vergleich zu einem elektromechanischen Wegstreckenzähler mit einem Sensor an der Tachowelle. Also eigentlich GPS versus Tachowellensensor.

Kalibration

Auf einer kurvigen Strecke in bewaldetem Gebiet wollte die Kalibration (zu den Werten des Rallyecounters) nicht so recht gelingen.

Gerechnet sollten wir -0,66% einstellen, aber das ging in die Hose. Im Endeffekt hatten wir die besten Ergebnisse mit -0,09%. Aber die beiden Geräte zeigten noch immer nicht die gleiche Streckenlänge an – auch wenn die Abweichungen nicht sehr groß waren.

Was aber sehr gut war, war die Wiederholgenauigkeit. Bei 2 Fahrten über fast 8km hatten wir am Rallycounter zwei idente Ergebnisse (Auflösung 1m) und am Monit einen Unterschied von 3m zwischen Fahrt eins und Fahrt zwei.
Das hat uns positiv überrascht. Wie schon geschrieben – kurviges Gelände mit Höhenunterschieden und im Wald. Sicher nicht optimale Bedingungen für GPS.

Ein zweiter Versuch auf gerader Straße, in freiem Gelände und ohne Höhenunterschiede brachte ein fast perfektes Ergebnis. Bei einer Streckenlänge von ca. 2,4km hatten wir zwischen Fahrt 1 und Fahrt 2 einen Unterschied von 1 Meter auf beiden Geräten! Sowohl beim sensorgetriebenen Wegstreckenzähler, wie auch beim GPS gestützten Monit war Fahrt 2 um 1m länger als Fahrt 1.
Warum sind nicht beide Strecken gleich? Ein Mopedauto war uns im Weg und musste umfahren werden.
Schön aber, dass in „einfachem“ Gelände das GPS-Gerät wirklich gut funktioniert!

Für die Kalibration müssten wir allerdings noch ein wenig üben, aber in der Ebene war das schon beim ersten Anlauf um vieles besser als in „schwierigerem“ Gelände.

Gut gefallen hat uns, dass man die Anzeige auf „Resolution high“ stellen kann und bei der Wegstrecke dann eine Auflösung der Anzeige von 1m angezeigt bekommt.

Schnittfahren

Das Gerät kann auch die momentane Geschwindigkeit und die Schnittgeschwindigkeit anzeigen. Als geübte Schnittfahrer wollten wir natürlich wissen ob und wie gut das funktioniert.

Mit Hilfe der Geschwindigkeitsanzeige war es ein schwieriger Ritt – auf kurzen Strecken ist die Anzeige nach Eingewöhnung ganz hilfreich. Aber je länger die Strecke wird, umso mehr fehlt eine 2. Kommastelle. Die Änderungen der Anzeige bei Anpassungen der Geschwindigkeit erfolgen sehr spät. Ist ja auch kein Wunder, wenn man sich diesen Ablauf im Gerät mal durchdenkt.
Ich habe mit Schnitttabelle und Handstoppung kontrolliert was passiert und hätte wesentlich früher (unmittelbarer) meinem Fahrer Unterstützung geben können.

Das Gerät „nur“ als Wegstreckenzähler mit Handstoppung in Schnittprüfungen zu verwenden hat einen großen Haken – das Display reagiert sehr träge und hat eine Verzögerung zwischen 0 und ca. 0,3 Sekunden und wie wir wissen sind 0,3 Sekunden bei einem 50er Schnitt ca. 4 Meter Abweichung, die nur aus diesem Grund entstehen. Es war im Auto wohlig warm, damit sollte das keine Anzeigeverzögerung des LCD-Displays durch Kälte gewesen sein.

Fazit

Das Fazit aus diesem Kurztest – der Monit G-200+ überrascht mit einer guten bis optimalen Reproduzierbarkeit der Wegstreckenmessung mittels GPS.
Die Kalibration ist ein wenig trickreich, aber mit Übung sicher gut hinzubekommen.
Zum Schnittfahren würden wir das Gerät aus mehreren Gründen nicht verwenden.

Eingesetzt wird das Gerät für die Grobkilometrierung von Veranstaltungen. Die Feinvermessung wird auch weiterhin mit mechanischen oder elektromechanischen Wegstreckenzählern gemacht – vor allem, wenn es um Schnittprüfungen geht.

Wir werden weiter testen, aber für einen ersten Versuch war das schon mal sehr gut und lehrreich.

Wenn jemand vorhat so ein Gerät zu kaufen, überlegt bitte als erstes welche Rallyes ihr damit fahren wollt und ob Geräte mit Digitalanzeige und Geräte mit GPS da zugelassen sind. Sonst kann das schnell eine teure Fehlinvestition werden!


Werbung, unbeauftragt!
Bei diesem Text handelt es sich um einen redaktionellen Beitrag, der unbeabsichtigt durchaus eine werbende Wirkung beim Leser haben könnte, ohne dass ich von irgendeinem Unternehmen dafür beauftragt wurde!
Das Gerät ist gekauft und keine Leihgabe oder Geschenk.


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